Fashion Revolution Week 2017
Ja, auch dieses Jahr mache ich wieder mit bei der Fashion Revolution Week 2017 und folge dem Aufruf von der lieben Susanne von mamimade.
Meine vielen Gedanken hatte ich ja bereits schon in meinem Fashion-Revolution-Beitrag 2016 rund um das Thema Textilindustrie und Ausbeutung der Arbeitskräfte niedergeschrieben. Die könnt ihr in diesem Beitrag gerne nachlesen.
Die Challenge
Der Aufruf der lieben Susanne lautet dieses Jahr wie folgt:
„Wie können wir Nähbloggerinnen unseren Beitrag dazu leisten?
Nun, wir haben Reichweite. Jede einzelne von uns hat zumindest eine handvoll Leser und nicht alle davon haben sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wo ihre Kleidung eigentlich herkommt.
Nun, ist aber mit purer – furchtbarer – Information die Arbeit nicht getan. Nein, frau muss ihren Lesern Alternativen aufzeigen. Es gilt Wege aufzuzeigen was man tun kann. Selber. Jeder. Eigentlich.
Daher rufe ich euch auf
– Schreibt einen Blogpost und zwar in der Fashion Revolution Week … also in der
– Woche vom 23. – 30. April 2017 und
– zeigt einen Weg auf, wie man sich kleiden kann und dabei darauf achtet unnötige Ausbeutung und Müllerzeugung zu vermeiden.“
Puh, eine aufregende Challenge! Da ich zeitlich diese Woche sehr angespannt bin und derzeit kaum zum Nähen komme, zeige ich euch ein paar ältere Upcycling-Projekte von mir.
Alte Jeans + altes Herrenhemd = lässiger Upcycling-Rock
Hier hatte ich eine alte Jeanshose von mir und ein altes Hemd meines Mannes zu einem Rock umgearbeitet. Die Hose schnitt ich knapp unter dem Reißverschluss ab, wobei ich allerdings zuvor vorsichtig die Hosentaschen von den Hosenbeinen abtrennte.
Anschließend schnitt ich das Hemd unterhalb der Achseln ab und passte das untere Teil des Hemdes an die Weite des Jeanshosenteiles an. Nun nähte ich dieses Hemdteil an das Jeanshosenteil an. Anschließend brauchte ich nur noch die Hosentaschen der Jeans auf das neue Rockteil nähen und schon war er fertig – mein lässiger Upcycling-Rock!
Altes Herrenhemd + Gratis Schnittmuster = neues Sommertop
Ein weiteres Upcycling-Projekt ist dieses hier.
Auch dieses alte Hemd meines Mannes konnte ich nicht zur Altkleidersammlung geben. Mir gefiel das Streifendesign enorm und ich entschied mich, mir daraus ein Sorbetto-Top zu nähen. Ein Gratisschnittmuster findet ihr hier bei Colette Patterns.
Allerdings habe ich das Top etwas gekürzt und noch vordere und hintere Abnäher für einen figurnahen Sitz hinzugefügt. Sämtliche offenen Kanten wurden von mir mit weißem Schrägband eingesäumt und mit einem Zierstich meiner Nähmaschine versehen.
Dieses Top trägt sich an heißen Sommertagen besonders gut, denn der glatte Baumwollstoff des Hemdes fühlt sich angenehm kühl auf der Haut an.
Kleines Tutorial zur Shirt-Rettung
Sicherlich kennen viele von euch das Problem. Ihr näht oder kauft euren Kindern langärmlige Shirts und nach kurzer Zeit sind die Ärmel auf einmal viel zu kurz oder so, wie in unserem Fall, waren die Ärmel auch noch mit Gartenzaunbeize bekleckert. Die verschwand auch nicht mit Fleckenentferner oder durch häufiges Waschen.
Also musste eine Idee her, denn das Shirt an sich passt noch ganz wunderbar und war noch viel zu schön um es auszusortieren. Also fotografierte ich einfach mal meine Arbeitsschritte mit und vielleicht hat ja der/die eine oder andere Verwendung für mein „Kleines Tutorial zur Shirt-Rettung“.
Zu guter Letzt
Dies sind nur ein paar wenige Beispiele um aufzuzeigen, dass es Sinn macht, alte Kleidung neu zu verwerten, sie vor dem Altkleidersack zu retten und ihnen ein neues Leben einzuhauchen. Ich weiß, dass mein Beitrag dazu ein eher bescheidener ist. Dennoch denke ich, dass jeder Versuch, und sei er noch so klein, ein Schritt in die richtige Richtung ist. Denn eines ist sicher, jeder von uns, und speziell wir Sewing-Blogger können einen Beitrag leisten. Ganz egal wie! Nur es muss getan werden! Reden und Schreiben allein ist noch lange nicht genug. Und darum bitte ich euch, macht mit und seid dabei, denn es ist immer noch: This is not okay!!